Das ist längst keine ferne Utopie mehr und im öffentlichen Bereich mitunter längst praktizierte Realität. ISIS sind beileibe keine politisch motivierte Band und doch greifen sie diese beunruhigende Frage auf, thematisieren sie im Booklet auch durch Statements von Michel Foucault, Howard Rheingold und Alex Steffen. Musikalisch setzt "Panopticon" auf den typischen ISIS-Sound aus brummenden Gitarren, einem rumpelnden Bass und präzisem, beherrschten Drumming. Im Fokus der einzelnen Songs steht jederzeit die Wirkung und Intensität der Soundkulissen, die neuerlich effektiviert wurden. Mehr denn je rufen die neuen Stücke im Hörer Gefühle der Leere und Verzweiflung hervor und das, obwohl ungewöhnlich viele Melodien den Weg auf "Panopticon" gefunden haben. Anders als von mir vermutet, hat sich für ISIS erst mit der Zeit ein allumfassendes Sound-Verständnis heraus gebildet, wie Frontmann Aaaron Turner im Telefonat berichtet: Einen universellen Anspruch hatten wir nicht von Beginn an, aber er entwickelte sich schnell. Anfangs waren wir uns noch nicht im Klaren darüber, welchem Ziel wir mit ISIS folgten und was wir mit der Band ausleben wollten. Es ging uns darum, laut und heavy zu sein und mit unkonventionellen Songstrukturen aufzuspielen. Das hat sich geändert, nachdem wir uns anderen Einflüssen als Hardcore und Metal geöffnet haben und das Spektrum geöffnet haben. Unser Background ist offenkundig, doch daneben hören wir die verschiedensten Stile, von Hip Hop über Avantgarde bis hin zu experimenteller Electronic oder 80ies Pop. Kein Genre ist ausgeschlossen und wir begegnen allen potenziellen Einflüssen gegenüber offen, was unsere Songs widerspiegeln. Den roten Faden verlieren ISIS dabei nie aus den Augen: Natürlich folgen wir einem recht spezifischen Weg, denn wir haben schon einen definierten Sound, doch wir sind auf verschiedensten Elementen aufgebaut. So hört man auch Ambient, DrumnBass und gerade auf dem neuen Album auch 80er Jahre-Zitat. Unsere Musik ist heute offen |